♀♂ Warum uns die eine Person zufriedener macht als alle anderen zusammen

Kennst Du diese Leute, die Tag und Nacht mit ihren Partnern verbringen, keine Sekunde ohne sie können und wann immer Du Dich mit ihnen treffen willst, bringen sie sie mit? Ja, genau. Solche Idioten. In diesem Artikel verrate ich Dir, was Du schon lange wusstest, warum das Ganze nämlich schädlich ist und außerdem warum Dir der oder die eine richtige Partnerin mehr Zufriedenheit schenkt als alle anderen potenziellen Partner/-innen zusammen.

Mann und Frau sitzen zusammen und sind glücklich

Ich mache sehr häufig Urlaub. Viele meiner Freunde meinen zu mir, dass ich ständig im Urlaub sei. Doch in Summe bin ich nicht viel mehr weg als der Durchschnittsdeutsche. Dabei macht mich das häufige Verreisen jedoch deutlich glücklicher als das wenige mit langen Reisen. Und das Prinzip, das dahinter steht, erklärt Dir warum es verdammt noch mal eine schlechte Angewohnheit ist, seinen Partner ständig um sich rum zu haben.

Als ich gerade mein Abitur mit 19 in der Tasche hatte, war ich für ein gutes Jahr im Ausland. Erst in Brasilien, wo ich an der Copacabana in Rio des Öfteren eine Caipirinha genoss oder im Nordosten an den schönen tropischen Stränden den Robinson Crusoe Lifestyle auf mich wirken ließ. Dann in Australien, wo ich für mehrere Monate ein Apartment am Strand von Sydney bezog und später wie die meisten Backpacker die tolle Ostküste nach Norden reiste. Und zwischendurch machte ich mal einen Abstecher in Neuseeland, wo ich mit einem Campervan die Nordinsel abfuhr, ein Speed-Ticket bekam, das ist nicht bezahlte und seitdem nicht mehr einreisen kann, und schließlich über die paradiesischen Strände und Inseln Thailands zurück nach Deutschland kam.

Sicher, ich habe in diesem Jahr viel erlebt, tolle Strände und Orte bereist, aber es war nicht annähernd so zufriedenstellend, wie wenn ich heutzutage alle zwei Monate für eine Woche raus komme und irgendwohin fliege, in Summe also etwa 30 Urlaubstage nehme, wie die meisten Berufstätigen in Bayern.

Wie kann das sein, da ich hochgerechnet ja deutlich mehr tolle Tage während eines Jahres Reisens erlebe, als wenn ich lediglich in Summe 30 Tage Urlaub mache? Und was hat das nun endlich mit der negativen Angewohnheit zu tun, seinen Partner zu viel zu sehen und warum der oder die Eine Dich zufriedener macht als alle anderen zusammen?

Der marginal abnehmende Grenznutzen

Die Antwort auf diese Frage steckt in etwas, das der Ökonom als marginal abnehmenden Grenznutzen bezeichnet und dieses Prinzip spielt eine entscheidende Rolle in unserer Zufriedenheit: auf die Urlaube, die wir wahrnehmen, die Partnerschaften, die wir führen und allgemein die Entscheidungen, die wir in unserem Leben treffen.

Angenommen als Mann siehst Du eine wunderschöne Frau. Lange, leicht gebräunte Beine. Ein kurzer Rock, ein sommerliches Top mit Spaghettiträgern und ein bildhübsches Gesicht, umwogen von ihren langen Haaren. Sie steht am Flughafen. Es ist Euer erstes Treffen nach mehreren Monaten, in denen ihr Euch nicht gesehen habt. Sie ist Deine Freundin, die Du nach einem längeren Auslandsaufenthalt nun endlich wieder bei Dir spürst. Du fühlst Dich wie frisch verliebt. All die Emotionen, sie kommen wie beim ersten Kennenlernen in Dir hoch.

Doch lass mich Dich fragen: Wie fühlst Du Dich, nachdem Du sie geküsst hast und nachdem Du sie einmal fest im Arm gehalten hast im Vergleich zu dem ersten Moment, als Du sie eben am Flughafen hast stehen sehen?

Sicherlich immer noch toll, doch sie gibt Dir bereits ein bisschen weniger Freude als sie Dir im ersten Moment gab, als Du sie erblickt hast.

Wenn wir das Ganze nun wie ein Ökonom betrachten und Deine Zufriedenheit auf einer Skala in Punkten von 0 bis 10 messen würden, dann würden wir sagen, dass der erste Moment, an dem Du sie gesehen hast, Dir volle 10 Punkte an Zufriedenheit beschert hat. Doch mit jeder Stunde, die vergeht, beschert sie Dir einen Punkt weniger an Zufriedenheit, sodass Du nach vollen 10 Stunden, in denen Du sie gesehen hast, nun froh bist, auch endlich wieder etwas anderes zu erleben (ohne sie).

Der Einfluss von Varietät auf unsere Zufriedenheit

Wenn ich auf Reisen bin, wechsle ich sehr gerne die Orte bzw. Strände an denen ich bin. Ich kann nicht einfach nur die ganze Zeit am selben Ort verbringen oder immer zum selben Strand gehen, es sei denn es gibt nichts vergleichbar Tolles in der Nähe.

Angenommen ich befinde mich an einem Ort, an dem zwei Strände sind. Beide finde ich toll, doch Strand A sagt mir ein bisschen mehr zu als Strand B. Betrachten wir es auf diese ökonomische Weise des marginal abnehmenden Grenznutzens, dann gibt mir Strand A zehn Zufriedenheitspunkte und Strand B nur sieben. Was ich deshalb häufig mache, ist es zu Beginn zu Strand A zu gehen, jedoch nachdem ein paar Stunden vergangen sind, zu Strand B zu wechseln.

Würde ich in unserem Szenario das Maximum an Zufriedenheit für mich herausholen zu versuchen und wir dabei annehmen, dass mir jeder Strand pro Stunde einen Zufriedenheitspunkt weniger als zuvor schenkt, würde ich etwas mehr als 3 Stunden an Strand A bleiben und dann zu Strand B wechseln, denn nach 3 Stunden schenkt mir Strand A nur noch 7 Zufriedenheitspunkte, was genau der Zeitpunkt ist, ab dem Strand B vorteilhafter für mich wird.

Genau das gleiche Prinzip steckt hinter der Zufriedenheit, die wir mit unseren Partnern und vielen Dingen in unserem Leben erfahren. Während der erste Moment, an dem wir sie sehen und Zeit mit ihnen verbringen, uns die meiste Zufriedenheit schenkt, sinkt der Grenznutzen, den wir mit jeder weiteren Minute an ihrer Seite verbringen. (Der Grenznutzen ist der Nutzenzuwachs. Es sinkt also nur der Nutzen, der oben drauf kommt, nicht aber der, den wir bereits erhalten haben.)

Und so kommt es, dass wir uns nach einer gewissen gemeinsam verbrachten Zeit darauf freuen, wieder ohne den anderen zu sein. Dass wir froh sind, auch mal einen Urlaub ohne sie zu verbringen und dass wir uns nach einiger Zeit auch zu anderen Personen hingezogen fühlen.

Und deshalb ist es schädlich, seine Partner die ganze Zeit um sich zu haben, denn irgendwann geht man sich einfach nur noch auf die Nerven.

Natürlich ist Dir das ganze bereits selbst aufgefallen. Wir alle kennen die rosarote Phase eines Beziehungsanfangs, in der alles toll und aufregend ist oder die ersten tollen Momente, wenn man jemanden erblickt, bei dem man einfach baff ist.

Übertragen wir hierauf wieder unser ökonomisches Prinzip und beziehen es auf die Zufriedenheit, die wir im Verlauf eines Treffens mit dieser Person erfahren, dann würde uns die erste Stunde mit ihr eventuell zehn Zufriedenheitspunkte geben und jede weitere vielleicht einen Punkt weniger, also neun Punkte in der zweiten Stunde, acht in der dritten, usw. bis wir nach elf Stunden am Stück mit ihr keine weitere Zufriedenheit mehr verspüren würden und die Tatsache, dass wir Zeit mit der anderen Person verbringen, auf die wir stehen, uns gar nichts mehr gibt.

Dasselbe kannst Du auch auf die Beziehung an sich übertragen: Während des ersten Monats gibt Dir die Beziehung mit ihr vielleicht zehn Zufriedenheitspunkte, während des zweiten Monats nur noch neun, usw. bis Du nach mehreren Monaten nicht mehr wirklich zufrieden mit dieser Beziehung bist und Dich nach anderen potenziellen Affären sehnst.

Diese Zufriedenheitsfunktion ist selbstverständlich für jede Person individuell und auf vielerlei Weisen anpassbar. Außerdem muss sie nicht auf Null fallen, wie in unserem Beispiel. Während der eine die maximale Zufriedenheit mit dem oder der Partnerin an seiner Seite bei zehn Stunden am Stück verspürt, liegt sie bei anderen bei fünf Stunden und bei wieder anderen bei 15.

Doch hier ist der Grund, warum es häufig ein Fehler ist, sich nach einer gewissen Zeit Beziehung für eine neue Person zu entscheiden, warum ich meine Partnerin lieber häufiger kurz sehen möchte, als sie an einem langen Stück, warum ich lieber viele kurze Urlaube mache, anstelle von wenigen langen und warum ich immer wieder an Strand A zurückkehre…

Der Kreislauf unseres Zufriedenheitszählers

Lass mich Dir von einer Studie erzählen, die uns umhauen wird.

Studenten wurde angeboten, dass sie jeden Tag des kommenden Monats in ihrem Lieblingsrestaurant essen dürfen. Jedoch müssen sie heute bereits sagen, was sie für jeden einzelnen Tag im Folgemonat essen möchten. Da die meisten Studenten wissen, dass Varietät ja angeblich die Würze des Lebens ist, haben sie ihre x liebsten Gerichte genommen (sagen wir 5) und diese immer abwechselnd bestellt, sodass sie all 5 Tage dasselbe aßen.

Eine andere Gruppe an Studenten durfte ebenfalls jeden Tag des kommenden Monats in ihrem Lieblingsrestaurant essen, jedoch durften sie sich nur ein Gericht aussuchen, das sie jeden Tag essen möchten.

Danach wurde die Zufriedenheit der beiden Gruppen an Studenten gemessen und das überraschende Ergebnis war, dass die Studenten, die jeden Tag ihr Lieblingsessen gegessen haben, zufriedener waren, als jene, die 5 Tage hintereinander was anderes hatten.

Überträgt man das Ergebnis 1 zu 1 auf die Partnerwahl, würde es bedeuten, dass uns 5 Partner, die wir frei aussuchen dürften und mit denen wir je 1 Nacht verbringen würden weniger glücklich machen, als wenn wir jede Nacht mit der oder demselben (unseren liebsten) verbringen würden.

Wie kann das sein?

Die Forscher schlossen aus diesem Ergebnis, dass Varietät zwar einerseits wichtig ist, da eine Sache mit jeder Minute, in der wir sie „konsumieren“, uns weniger zufrieden macht, jedoch unser Zufriedenheitszähler nach einer gewissen Zeit wieder von vorne anfängt. D.h. sobald genügend Zeit zwischen zwei gleichen Erlebnissen vergangen ist, schenkt uns dieses Erlebnis wieder die vollen Punkte der Zufriedenheit und deshalb macht es mehr Sinn, die Dinge in seinem Leben zu haben, die einem die meiste Zufriedenheit geben, als ständig nach Neuem zu streben.

Übertragen wir dies auf unsere Partner und die anderen potenziellen Partner und Liebhaber in unserem Leben, heißt das, dass wir nach einer gewissen Zeit wieder zu unserem Partner zurück wollen, weil er uns wieder die vollen Zufriedenheitspunkte schenkt. Sehen wir unsere Partner eine gewisse Zeit nicht und dann wieder, freuen wir uns wieder wie beim ersten Mal.

Wichtig zu erwähnen ist dabei Folgendes: Wie lange es braucht, bis dieser Zufriedenheitszähler wieder auf Anfang gestellt ist, ist individuell. D.h. ob uns als Mann tatsächlich dieselbe Frau an unserer Seite jede Nacht mehr Zufriedenheit schenkt, als wenn wir fünf Frauen hätten, und jeweils abwechselnd die Nacht mit ihnen verbringen, sei dahingestellt. Doch vielleicht liegt dieser Zufriedenheitszähler bei 3 Tagen, 1 Monat oder einem halbem Jahr, das dazwischen liegt.

Doch die Sache ist die:

Du wirst die Zeit mit dem Partner, den Du am meisten bevorzugst, mehr schätzen, als wenn Du von all den anderen probieren könntest (vorausgesetzt, Du lässt immer wieder Zeit zwischen den Erlebnissen, damit sich Dein Zufriedenheitszähler wieder aufladen kann).

Und in der Tat ist es genau das Phänomen, das wir auch in der Realität beobachten können. Es erklärt, warum der stereotypische Deutsche jedes Jahr nach Mallorca fliegt, wobei es noch so viele andere tolle Destinationen gibt oder warum wir nach dem Sex mit unseren Partnern kurz danach lieber etwas mit einer anderen Person am Laufen hätten, doch nach gewisser Zeit, uns wieder nach unserem Partner sehnen und warum viele Leute, nachdem sie sich von ihrem letzten Partner getrennt haben, ihn sich nach einer Zeit zurück wünschen.

Was sagt uns dieses Prinzip also?

Jede Sache, die uns Zufriedenheit schenkt, ist eine marginal abnehmende Nutzenfunktion. Jede Einheit, die wir davon konsumieren, bringt uns weniger zusätzlichen Nutzen, sodass wir nach einer gewissen Zeit etwas anderes tun sollten, da es uns im jeweiligen Moment nicht weiter zufrieden macht.

Jedoch eben nur für eine gewisse Zeit. Denn dann sind wir wieder für unsere bevorzugten Orte, Strände, Serien, Essen, Partner, Freunde, etc. bereit, da sie uns wieder die vollen Punkte an Zufriedenheit schenken, die wir von ihnen erhalten, bis wir wieder für eine Weile genug von ihnen haben und unsere Zufriedenheit aus einer anderen Quelle beziehen sollten.

Und das ist der Grund, warum mir viele kurze Urlaube mehr Zufriedenheit schenken, als wenige lange. Warum wir unserem körperlichen Bedürfnis andere Partner zu wollen, die nicht so gut für uns sind, wie unsere tatsächlichen Partner nicht nachgeben sollten und warum wir nicht zu viel Zeit am Stück mit unseren Partnern verbringen, sondern unser Augenmerk auf viele Dinge in unserem Leben legen sollten. Denn auf diese Weise erlangen wir mehr Zufriedenheit in unserem Leben und schätzen zudem die Dinge deutlich mehr, die wir bereits haben.

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