Vor einigen Jahren hatte ich was am Laufen mit einer sehr attraktiven und intellektuellen Studentin. Wann immer wir aus waren, erntete ich viele neidische Blicke von Männern. Einmal, als sie sich gerade auf die Toilette verabschiedete, kam ein Mann auf mich zu und gratulierte mir zu meinem Fang. Er meinte zu mir, dass er noch nie eine so schöne Frau gesehen hätte. Doch jedes Mal, als ich mit ihr aus war, prangerte sie einen der Kellner an, weil sie einen Fehler machten oder Sie nicht richtig behandelten. Jede paar Minuten in unserem Gespräch zog sie über irgendjemanden her. Mal ihren Vater, mal ihre ehemalige Freundin.
Viele unserer Beziehungen oder Affären sind nicht das, was wir wirklich gerne von ihnen hätten. Häufig gehen wir Beziehungen ein, nur um diese an eine Bedingung zu knüpfen.
Ich hatte es nicht genossen, diese Studentin zu daten. Ich fühlte mich nie so, als könnte ich mich bei ihr fallen lassen oder als wäre dies qualitativ hochwertige Zeit für mich. Warum ich dennoch was am Laufen mit ihr hatte?
Damals wollte ich glauben, dass es so war, weil sie so unglaublich heiß war… und naja, ich noch nicht ganz so weitsichtig war. Heute denke ich eher, dass ich eine Bedingung an unsere Affäre heftete.
„Ich date Dich, damit Du mir dabei hilfst, meine vergangene Beziehung zu meiner Ex zu verarbeiten. Und dafür nehme ich Dein schlechtes Benehmen in Kauf.“
Das war jedoch nicht die einzige bedingte Affäre, die ich in meinem Leben hatte. Öffne ich meine Kartei an Frauen-Geschichten, erkenne ich viele Affären, die ich mit Frauen eingegangen bin, weil „ich dadurch cool vor meinen Freunden da stand“ oder „damit ich mir nicht anhören müsste, dass ich mein Single-Dasein nicht auskoste“. Und manchmal waren es auch ganz triviale Bedingungen, wie „damit ich mich nicht einsam fühle“. Irgendeine Bedingung heftete ich an viele meiner früheren Affären mit Frauen.
Doch was sind bedingte Beziehungen überhaupt?
Sie sind Beziehungen zu anderen Menschen, die wir nicht aus freien Stücken eingehen. Wir gehen sie ein, weil wir etwas Bestimmtes dadurch erreichen möchten. Meistens, indem wir irgendetwas dafür in Kauf nehmen, was wir sonst nicht akzeptieren würden.
Hier ein paar der häufigsten Bedingungen, die wir eingehen:
- Damit ich von anderen Akzeptanz & Bestätigung erhalte
- Damit ich mich nicht einsam fühle
- Damit Du mir dabei hilfst, etwas anderes zu verarbeiten
- Damit ich meine körperlichen Lüste stillen kann bzw. damit ich meine emotionalen Bedürfnisse stillen kann
Und dafür nehmen wir für gewöhnlich Dinge in Kauf, wie:
- Dass wir nichts für sie spüren
- Dass uns ihr Aussehen nicht zusagt
- Dass uns ihr Charakter nicht zusagt
- Dass wir in ihrer Umgebung nicht wir selbst sein können
Aber warum gehen wir überhaupt bedingte Beziehungen ein?
Bedingte Beziehungen helfen uns eines unserer Bedürfnisse zu stillen. Meist führen wir im Unterbewussten eine Rangordnung unserer Bedürfnisse und je nachdem welches Bedürfnis wir momentan am Stärksten verspüren, danach richten wir unser Handeln aus. Und so kommt es, dass wir ein Bedürfnis, das wir im jeweiligen Moment weniger stark verspüren „opfern“, um ein Bedürfnis, das uns im Moment stärker am Herzen liegt, zu stillen. Bspw. jemanden zu daten, weil wir nicht einsam sein wollen, während diese Person alles andere als das ist, was wir uns vorstellen.
Wir führen diese bedingten Beziehungen übrigens nicht nur mit dem anderen Geschlecht, sondern ebenfalls mit unserer Freunden, Bekannten und Kollegen.
„Eigentlich packe ich den Kerl nicht wirklich, aber er kann mir dabei helfen, dass ich in der neuen Firma Fuß fasse, deswegen frage ich ihn jetzt mal, ob wir am Freitag ein Bier trinken gehen.“
Betrachten wir unser Handeln von weiter weg, tun wir nichts anderes, als unsere eigene Volkswirtschaft zu führen. Wir handeln mit den Menschen um uns herum und unsere Waren sind hierbei unsere verschiedenen Bedürfnisse.
„Du bist mit mir zusammen, damit Du nicht so einsam bist und ich mit Dir, damit ich cool vor meinen Freunden dastehe.“
Das Gift bedingter Beziehungen
Bedingte Beziehungen sind Medikamente. Bedingte Beziehungen sind Drogen.
Sie funktionieren wie Ibuprofen bei einer Grippe oder Kortison bei … naja, wobei Kortison halt hilft, ich bin ja kein Arzt.
Sie helfen uns dabei den Schmerz, den wir im jeweiligen Moment fühlen, zu unterdrücken… doch sie wirken nur temporär. Und irgendwann müssen wir erkennen, dass es uns wieder schlecht geht. Wir gehen bedingte Beziehungen ein, um das Symptom unserer momentanen Gefühlslage zu bekämpfen, anstelle das wahre Problem anzugehen.
Anstelle sich neue Hobbys zu suchen und darüber Freunde kennenzulernen, die dieselben Ideale und Interessen teilen, wie man selbst, stürzen wir uns aufgrund unserer Einsamkeit in eine Beziehung, deren einziges Ziel es ist, uns von unserer Einsamkeit abzulenken.
Anstelle zu lernen, dass nur unsere eigene Meinung über uns zählt und unsere negativen Freunde auszusortieren, die uns nur akzeptieren, wenn wir cool sind, daten wir heiße Partner, um in unserer Clique cool dazustehen oder tun dämliche Dinge, nur um anderen zu gefallen.
Und wann immer wir uns schlecht fühlen, greifen wir zur Droge. Wir rufen die Nummer dieser Person an, die wir eigentlich nicht wirklich toll finden, nur weil wir uns einsam fühlen. Wir tun etwas Dämliches, was in unserer Clique als cool empfunden wird, weil wir das Bedürfnis nach Gesellschaft und Akzeptanz verspüren.
Umso älter und reifer wir werden, desto mehr merken wir jedoch, wie wenig der vergangenen Beziehungen/Affären und Freundschaften uns noch heute im Kopf sind. Das Meiste verläuft sich im Verlauf der Jahre und wir vergessen diese Personen. Wir vergessen sie, weil sie uns nie richtig erreicht und erfüllt haben. Und umso reifer wir werden, desto mehr schätzen wir die Qualität bedingungsloser Beziehungen, die wir im Verlauf der Jahre gemacht haben.
Das Geschenk bedingungsloser Beziehungen
Gehen wir Beziehungen aus freien Stücken ein, dann gibt es keine verdeckten Karten. Wir sind offen und ehrlich. Wir verstecken uns nicht. Bedingungslose Beziehungen haben Fundament, da wir unsere Bedürfnisse gestillt bekommen, ohne dafür ein anderes unserer Bedürfnisse zu opfern.
Wir treffen jemanden, weil wir seine Gesellschaft schätzen – ohne wenn und aber.
Wir werden Freunde, weil wir gerne mit ihnen abhängen – ohne den Drang zu verspüren, cool sein zu müssen.
Wir können zu uns stehen, so wie wir sind und unsere Bedürfnisse offen und ehrlich kommunizieren, ohne fürchten zu müssen, dass dann das Kartenhaus, was wir bei bedingten Beziehungen aufbauen, einstürzt. Und wir werden dafür akzeptiert. Dafür wer wir wirklich sind und nicht wer wir vorgeben zu sein.
Alles was dafür notwendig ist, bedingungslose Beziehungen zu führen, ist sich selbst kennenzulernen, sich selbst zu akzeptieren und offen und ehrlich zu sich selbst zu sein.
Ich denke, wenn wir uns von Anfang an treu sind und nur Beziehungen zu Menschen eingehen, an die wir keine Bedingung knüpfen, dann haben wir ein viel entspannteres und angenehmeres Leben. Wir haben zwar deutlich weniger Affären, Beziehungen und Freunde (keine 500+ Freunde auf Facebook), doch tiefgründige Verbindungen, die uns tatsächlich etwas bedeuten.
Welche bedingte Beziehungen hast Du aufgebaut? Was ist die Bedingung, die Du an Eure Beziehung geknüpft hast? Und was nimmst Du dafür in Kauf? Das sind Fragen, die Du Dir stellen solltest.
Und wenn Du bereit dafür bist, Dich selbst besser kennen und akzeptieren zu lernen, dann trag Dich in meinen kostenlosen Email-Kurs ein, denn dort werde ich Dir zeigen, wie Du die Ketten sprengst, die Dich in Deinem Potenzial limitieren und wie Du Dein Ding durchziehst und mehr aus Dir und Deinem Leben machst.
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